Photovoltaik wird auch für Mehrfamilienhäuser immer attraktiver, weshalb sich immer mehr Vermieter und Eigentümergemeinschaften für eine Solaranlage auf ihrem Mehrparteienhaus interessieren. Dabei kommt dem Stromspeicher in einem Mehrfamilienhaus eine besonders wichtige Rolle zu. Er kann die Menge des Eigenverbrauchs an selbst erzeugtem Solarstrom und damit auch die Kostenersparnis erhöhen und bringt darüber hinaus noch weitere Vorteile mit.
Ein Stromspeicher in einem Mehrfamilienhaus stärkt die Unabhängigkeit vom Stromnetz, denn er erlaubt die Nutzung des selbst erzeugten Solarstroms auch dann, wenn gerade keine Sonne scheint. Da er also rund um die Uhr genutzt werden kann, erhöht sich automatisch der Eigenverbrauch des selbst erzeugten Stroms. Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz bedeutet gleichzeitig Unabhängigkeit von den kontinuierlich steigenden Preisen und bietet den Nutzern damit nicht nur eine Versorgungssicherheit, sondern auch eine Kostensicherheit.
Je nach Marke und Modell variieren die Kosten für Stromspeicher in einem Mehrfamilienhaus. Als grobe Orientierung müssen Sie für den Batteriespeicher jedoch mit etwa 1.200 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität rechnen (inklusive Installation). Ein Batteriespeicher in einem Mehrfamilienhaus mit einer Kapazität von 5 kWh würde demnach 5.000 Euro kosten. Neben der Anschaffung sind auch für die regelmäßige Kontrolle und Wartung der Photovoltaikanlage Kosten einzuplanen, von denen ein (wenn auch geringer) Anteil auf den Batteriespeicher entfällt.
Der von einer Photovoltaikanlage erzeugte Solarstrom wird direkt an die Verbraucher im Haus geleitet. Benötigen diese zu Spitzenzeiten mehr Energie, wird der Mehrbedarf über Strom aus dem öffentlichen Netz gedeckt. Und andersherum: Sollte mehr Strom produziert worden sein, als gerade benötigt wird, wird dieser überschüssige Anteil in das öffentliche Stromnetz eingespeist.
Mit einem Batteriespeicher im Mehrfamilienhaus ist die Nutzung des selbst erzeugten Solarstroms nicht mehr so stark von der aktuellen Tageszeit und Witterung abhängig. Denn dieser speichert den überschüssigen Strom, der nicht sofort verbraucht wird. So kann er je nach Bedarf auch zu einem späteren Zeitpunkt von den Bewohnern des Hauses genutzt werden. Und erst wenn der Batteriespeicher leer ist, wird Strom aus dem öffentlichen Netz zugeschaltet.
Bei einem Stromspeicher für ein Mehrfamilienhaus sind bestimmte Merkmale zu berücksichtigen, insbesondere seine Größe / Speicherkapazität. Die Speicherkapazität sollte so ausgerichtet sein, dass zwar einerseits so viel wie möglich des überschüssigen Solarstroms gespeichert werden kann. Andererseits sollte der Speicher aber nicht so groß sein, dass er niemals komplett aufgeladen wird oder den Strom bis zu seinem Verbrauch lange speichern muss. Denn das könnte den Akku schneller altern lassen und zu Leistungseinbußen führen.
Deshalb sollte sich die Speichergröße / Kapazität an dem Verbrauch der Hausbewohner orientieren. Als Faustregel gilt hierbei: Der Stromspeicher sollte ungefähr der Leistung der Photovoltaikanlage entsprechen. Das heißt, für eine PV-Anlage mit einer Leistung von 25 Kilowatt (kW) empfiehlt sich ein Speicher mit einer Speicherkapazität von 25 Kilowattstunden (kWh).
Am einfachsten ist es, wenn die PV-Anlage gleich mit Speicher im Mehrfamilienhaus installiert wird, aber auch eine nachträgliche Installation des Speichers ist möglich. Hierfür sollten Sie einen Fachbetrieb beauftragen. Er kann Sie beraten, welcher Speichertyp der richtige für Sie ist und den ausgewählten Batteriespeicher in Ihrem Mehrfamilienhaus dann schnell und sicher installieren.
Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass der Speicher an einem Ort in der Nähe des Wechselrichters installiert wird, der vor Feuchtigkeit und extremen Temperaturen geschützt ist. Für eine einfache Kabelverlegung empfiehlt es sich, den Speicher in der Nähe des Stromnetzanschlusses zu installieren. Denn nach der Installation wird der Speicher mit einem speziellen Kabel mit dem Wechselrichter verbunden - es sei denn, es handelt sich um einen Speicher mit integriertem Wechselrichter. Zuletzt muss der Stromspeicher mit dem Stromnetz verbunden und ein Zähler integriert werden. Dieser misst die Strommenge, die in das öffentliche Stromnetz eingespeist und mit der Einspeisevergütung vergütet wird.
Wichtig: Spätestens ein Monat nach Inbetriebnahme muss die PV-Anlage mit Speicher im Mehrfamilienhaus in das Marktstammdatenregister eingetragen werden.
Lesen Sie auch unseren Beitrag Photovoltaik im Mehrfamilienhaus in München: Alles was man dazu wissen muss.
Um die Sicherheit und Leistungsfähigkeit der Stromspeicher in einem Mehrfamilienhaus lange aufrecht zu erhalten und die Lebensdauer der Systeme zu erhöhen, ist eine regelmäßige Wartung durch einen Fachbetrieb wichtig. Diese umfasst in der Regel nur wenige Arbeiten wie Softwareaktualisierungen und Ausgleichsladungen zum Ausgleich eventuell vorhandener Spannungsunterschiede zwischen den Solarzellen. Die Wartungskosten des Stromspeichers werden - genau wie die der PV-Anlage selbst - auf die Wohnungseigentümer oder Mieter umgeschlagen. Gleiches gilt für die Betriebskosten, die etwa 1 % der Investitionskosten des Speichers ausmachen.
Neben der regelmäßigen Wartung gibt es noch weitere Maßnahmen, um unter anderem das Brandrisiko zu minimieren und damit die Sicherheit des Stromspeichers im Mehrfamilienhaus zu erhöhen. Dazu gehört: