Wärmepumpen gehören beim Neubau mittlerweile ebenso zum Standard wie die Integration anderer effizienter und regenerativer Energiequellen. Viele Besitzer von Bestandsimmobilien stellen sich überdies gegenwärtig die Frage, ob es möglich ist, auch in ihrem Objekt eine Wärmepumpe nachträglich einbauen zu lassen. Ist das sinnvoll und wenn ja, welche Art Wärmepumpe kommt infrage?
Vor allem, wenn sich ein ineffizientes Heizsystem im Haus befindet, rentiert es sich sehr oft selbst in älteren Gebäuden, eine Wärmepumpe nachträglich einbauen zu lassen. Bei ihnen sind sogar häufig schon Heizkörper in ausreichender Größe vorhanden. So muss nur noch eventuell bei der Dämmung nachgerüstet werden, was ohnehin sinnvoll ist. Bei neueren Objekten, die nach 2000 gebaut wurden, sind meist nur wenige Maßnahmen zur Verbesserung der Dämmwerte erforderlich. Die Umrüstung auf eine Wärmepumpe ist zwar mit einer gewissen Investition verbunden. Dafür jedoch wird die Erzeugung von bis zu vier Kilowatt Heizenergie mit lediglich einem Kilowatt elektrischer Energie möglich. Das kann zu einer ansehnlichen Verringerung der Heizkosten führen. Die stetig steigende CO-Abgabe fällt obendrein weg. Außerdem winken staatliche Förderungen, die bis zu 40 % der Investitionskosten abdecken können.
In vielen Fällen bietet es sich an, eine Luftwärmepumpe nachträglich einbauen zu lassen. Sie besteht aus einem Außen- und einem Innengerät oder nur aus einem Monoblock zur Außenaufstellung. Die Installation ist denkbar einfach. Wenn Sie diese Art Wärmepumpe nachträglich einbauen, ist es allerdings besonders wichtig, dass Sie großflächige Heizkörper haben. Perfekt ist, wenn eine Wand- oder Fußbodenheizung vorhanden ist. Sie können aber auch dann eine Luftwärmepumpe nachträglich einbauen, wenn Sie andere Typen mit großen Heizflächen verwenden.
Natürlich können Sie gerade in etwas älteren Gebäuden auch eine Wärmepumpe mit Erdwärme nachträglich einbauen. Ist Ihr Garten groß genug, können Sie dort in geringer Tiefe Wärmekollektoren verlegen, wenn Sie die Erdwärme nachträglich einbauen. Alternativ bringen Sie eine Wärmesonde tief genug ins Erdreich ein. So können Sie ebenfalls auf einem kleineren Grundstück die Erdwärme nachträglich einbauen.
Insbesondere die Grundwasser-Variante ist oftmals für Bestandsgebäude sehr empfehlenswert. Für sie werden im Außenbereich zwei Brunnen in den Boden gelassen. Wenn Sie in Ihrem Altbau eine Grundwasser-Wärmepumpe nachträglich einbauen, profitieren Sie von einer relativ gleichbleibenden Grundwassertemperatur selbst im Winter. Vor allem in der eigentlichen Heizsaison macht sich das durch einen hohen Effizienzgrad bemerkbar.
Die Nachrüstung einer Abluftwärmepumpe ist leider meistens weniger empfehlenswert. Sie eignet sich eher beim Neubau von Passivhäusern und wird in der Regel mit einem komplexen Lüftungssystem kombiniert. Außerdem sind seit 2023 die Fördersätze für die Umrüstung auf eine Abluftwärmepumpe erheblich gesunken. Sie sollten also andere Varianten vorziehen, wenn Sie in Ihrem Altbau eine Wärmepumpe nachträglich einbauen wollen.