In den letzten Jahren hat die Zahl extremer Wetterereignisse in Deutschland zugenommen. Wer eine Photovoltaikanlage besitzt, ist vor allem bei heftigen Stürmen und schweren Hagelschauern besorgt, ob ihre PV-Anlage Sturm und Hagel aushält, ohne Schaden zu nehmen. Falls nicht, kann es innerhalb und außerhalb der Solaranlage zu Beschädigungen kommen wie zum Beispiel zersplitterte Solarmodule oder abgerissene Halterungen.
Doch nicht immer sind die Schäden, die an einer PV-Anlage von Sturm oder Hagel verursacht werden, auf den ersten Blick sichtbar. Manchmal zeigt sich der Sturm- oder Hagelschaden an der Photovoltaik-Anlage erst in Form von Leistungseinbußen. Um die Leistungsfähigkeit, Sicherheit und Langlebigkeit einer Photovoltaikanlage zu erhalten, ist es deshalb von großer Bedeutung, die Anlage regelmäßig überprüfen zu lassen - vor allem nach schweren Unwetterereignissen.
Moderne Solaranlagen sind in der Regel so robust, dass sie normale Stürme und gewöhnliche Gewitter mit Hagel gut überstehen. Bei extremen Ereignissen (z. B. tennisballgroßen Hagelkörnern) kann es jedoch auch an Photovoltaikanlagen zu Schäden kommen. Hierzu gehören vor allem
Diese und andere Schäden können die Sicherheit und Funktion der Solaranlage erheblich beeinträchtigen.
Um sicherzugehen, dass die Solaranlage keinen Sturmschaden oder Hagelschaden davon getragen hat, ist es wichtig, die Anlage nach einem Unwetter genau zu überprüfen. Hierzu gehören drei Schritte:
Achtung: Halten Sie bei der Überprüfung der Solaranlage die allgemeinen Sicherheitsempfehlungen ein. Ziehen Sie im Zweifelsfall einen Fachmann zurate, der die Inspektion sicher und fachgerecht für Sie übernimmt.
Je nachdem, welche Schäden Sturm oder Hagel verursacht haben, müssen diese auf unterschiedliche Weise repariert bzw. instandgesetzt werden. Zu den häufigsten Arbeiten gehören
Falls Sie nicht selbst vom Fach sind, sollten Sie diese und andere Reparaturarbeiten an der Photovoltaikanlage nicht selbst durchführen. Beauftragen Sie für diese Arbeiten lieber einen Fachbetrieb mit erfahrenen Mitarbeitern, die über entsprechendes Wissen verfügen und die beschädigten Module schnell und sicher austauschen oder reparieren können. Orientieren Sie sich bei der Suche an Firmen, die sich auf die Installation und Wartung von Solaranlagen spezialisiert haben.
Ein besonders hohes Risiko für extreme Hagelschauer besteht im Raum München, Stuttgart und in der Nähe der Alpen und Mittelgebirge. Deshalb sind hier entsprechende Maßnahmen besonders wichtig, mit denen Sie Ihre Photovoltaik vor Hagel schützen.
Die in Deutschland erhältlichen Solarmodule entsprechen in der Regel der Norm IEC 61215 und können damit problemlos Hagelschauer mit bis zu 2,5 cm großen Hagelkörnern überstehen, die mit einer Geschwindigkeit von bis zu 80 km/h vom Himmel fallen. Für größere Hagelkörner, wie sie im Zuge des Klimawandels in letzterer Zeit häufiger zu beobachten waren, müssten Photovoltaikanlagen mit einem besonders stabilen Glas ausgestattet sein. Diese Anlagen lassen sich anhand ihrer höheren Hagelklasse erkennen. Alternativ oder ergänzend können Sie zum Schutz der Solaranlage gegen Hagelschaden spezielle Schutzfolien auf die Module anbringen. Allerdings gibt es hier große Unterschiede in der Qualität und Handhabung.
München und Süddeutschland im Allgemeinen gehört größtenteils zur Windlastzone 1. Das heißt, dass die Gefahr starker Winde hier vergleichsweise niedrig ist. Dennoch sind Stürme auch hier nicht ausgeschlossen, deshalb muss jede Photovoltaikanlage entsprechend gesichert werden. Dies geschieht durch eine feste Verankerung der Anklage, insbesondere an den Ecken der Module, die in einem optimalen Abstand zum Dach montiert werden müssen. Optimal ist der Abstand dann, wenn genügend Platz für eine gute Belüftung vorhanden ist, aber der entstehende Unterdruck dabei möglichst gering ist. Eine Besonderheit stellen Flachdächer dar: Hier ist die Gefahr von Windschäden immer höher, deshalb werden die Module hier üblicherweise mit zusätzlichem Ballast beschwert.
Sollte es dennoch zu einem unwetterbedingten Schaden an Ihrer Photovoltaikanlage kommen, kann die Reparatur oder der Austausch beschädigter Elemente teuer werden. Um dieses finanzielle Risiko zu minimieren, können Sie für Ihre Photovoltaik gegen Hagel eine Versicherung abschließen, die auch noch bei anderen Unwetterereignissen wie Sturm oder ähnliches einspringt. Dabei haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Anbietern und Tarifen. Halten Sie sich bei der Auswahl an die Faustregel "So wenig wie möglich, so viel wie nötig". Mit anderen Worten: Die neue Versicherung sollte möglichst keine Leistungen enthalten, die ohnehin schon in anderen, bereits vorhandenen Versicherungen enthalten sind.
Hinweis: Unwetterbedingte Schäden an der Photovoltaikanlage sind auch über die Gebäudeversicherung versichert - vorausgesetzt, die Anlage ist bei ihrer Installation der Versicherung gemeldet worden. Wenn das geschehen ist, übernimmt die Versicherung im Falle eines Schadens in der Regel die Kosten für die Reparatur und Instandsetzung der PV-Anlage. Sie ersetzt jedoch nicht die durch den Schaden entgangenen Einnahmen der Anlage - diese Leistung bietet üblicherweise nur eine spezielle Photovoltaik-Versicherung.