In diesem Artikel bieten wir Ihnen fünf praxiserprobte Tipps, um den Eigenverbrauch Ihrer Photovoltaik-Anlage zu optimieren und so Ihre Energiekosten zu senken.
Als erstes stellt sich bei diesem Thema natürlich die Frage, warum es überhaupt wichtig ist, den PV-Eigenverbrauch zu erhöhen. Die Antwort darauf liegt auf der Hand: Die Vergütung, welche Sie für die Einspeisung von Solarstrom in das Netz erhalten, liegt in München mit Stand Mai 2023 im Falle einer Eigenverbrauchsanlage bei maximal 8,2 Cent pro kWh. Der Preis jedoch, den Sie beispielsweise bei den Stadtwerken München ab April 2023 bezahlen müssen, beträgt, ohne eventuelle Preisdeckelungen zu berücksichtigen, pro kWh 51,89 Cent. Sie legen also mit jeder kWh, die Sie aus dem Netz beziehen, rund 44 Cent im Vergleich zur Einspeisevergütung drauf. In einem Einfamilienhaus mit vier Personen summiert sich das durchschnittlich auf ein Einsparungspotential von rund 2300 EUR im Jahr. Jede Maßnahme, mit der Sie bei Ihrer PV-Anlage den Eigenverbrauch erhöhen, bringt also bares Geld in die Haushaltskasse.
Eine sehr einfache Methode, um den Solarstrom-Eigenverbrauch zu optimieren, besteht darin, ein Lastmanagement zur Verbrauchsoptimierung einzuführen. Dabei geht es darum, Stromverbraucher, die nicht an eine bestimmte Zeit gebunden sind, sowie energieintensive Geräte dann zu betreiben, wenn die Solaranlage den meisten Strom erzeugt. Das ist auch ohne Energiemanagementsystem und Smart-Home-Technologie möglich. Vor allem folgende Vorgehensweisen kommen dabei infrage:
Angesichts der Kosten für einen Solarspeicher wird oft die Frage gestellt: Den Photovoltaik-Eigenverbrauch mit einem Speicher zu erhöhen, lohnt sich das? Tatsächlich bietet die Integration eines Solarstromspeichers ein enormes Potential, um den Eigenverbrauch Ihrer PV-Anlage zu erhöhen.
Grundsätzlich gibt es diese Speicher als AC-Systeme und als DC-Systeme. Bei einem AC- oder Wechselstrom-Solarspeicher wird der Gleichstrom aus den Solarmodulen zunächst mit einem Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt, um dann verbraucht, ins Stromnetz eingespeist oder über einen weiteren Wechselrichter gespeichert zu werden. Bei einem DC- oder Gleichstrom-Solarspeicher dagegen gelangt der Solarstrom direkt in den Speicher, bevor er für den Eigenverbrauch oder zur Einspeisung an den Wechselrichter gelangt.
Eine weitere Möglichkeit, mit der Sie Ihren PV-Eigenverbrauch optimieren können, besteht darin, ein Energiemanagementsystem einzusetzen. Prinzipiell können Sie damit Ihren Eigenverbrauch erhöhen, auch ohne einen Speicher einzusetzen. Mit Speicher kann es allerdings effizienter genutzt werden.
Das Energiemanagementsystem erfasst alle Energieflüsse im Haus und wertet sie aus. Mit diesen Daten lässt sich steuern, welche Verbraucher wann aktiviert werden, um den PV-Eigenverbrauch zu optimieren. Selbst Wetterdaten können einige Geräte dazu einbeziehen. Es gibt die Energiemanagementsysteme als separate Box oder integriert in den Wechselrichter. Idealerweise arbeiten die Systeme mit einer Smart-Home-Technologie zusammen. Darüber lassen sich beispielsweise Spülmaschine, Waschmaschine und Wäschetrockner tagsüber automatisch einschalten, wenn Sie nicht daheim sind, aber der meiste Solarstrom entsteht. Sinnvoll kann es auch sein, die Klimaanlage in den Sonnenstunden über eine Smart-Home-Anwendung anzusteuern, um den Eigenverbrauch zu erhöhen und zu verhindern, dass sich das Haus in den Mittagsstunden aufheizt.
Immer wichtiger wird zudem die Elektromobilität im Alltag und in der Freizeit. Auch dabei kann eine PV-Anlage den Eigenverbrauch erhöhen. So kann im Smart-Home das Energiemanagementsystem dafür sorgen, dass die Wallbox E-Fahrzeuge dann lädt, wenn die Sonne am intensivsten scheint. Während Sie also mit dem E-Auto zur Arbeit sind, kann das E-Bike angeschlossen sein, oder umgekehrt. Viele nutzen für den Arbeitsweg auch ÖPNV oder Fahrgemeinschaften, sodass häufig E-Auto und E-Bike am Tag laden können.
Die Anlagenüberwachung und -optimierung ist ebenfalls eine Maßnahme, mit der Sie Ihren Eigenverbrauch erhöhen können, ohne einen Speicher zu benötigen. Dazu gehören:
Ansonsten ist es selbstverständlich immer ratsam, sich an Wartungsintervalle zu halten und regelmäßig einen Blick auf die Module zu werfen, um Verschmutzungen oder Beschädigungen zu identifizieren. Denn nur mit einer intakten Solaranlage können Sie den PV-Eigenverbrauch erhöhen.